Krisen- und Kontinuitätsmanagement
Viel wurde schon über die Notwendigkeit von Krisen- und Kontinuitätsmanagement-Instrumente und Systeme (Business Continuity Management - BCM) veröffentlicht. In den sich schnell ändernden Zeiten exponieren sich Unternehmen, die sich nicht professionell auf mögliche Krisen und ihre Auswirkungen vorbereiten. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben den Ernst der Lage noch nicht ausreichend erkannt und halten Krisen- und Geschäftsfortführungsplanung ausschließlich für ein Thema der Großunternehmen.
Risikoplanung
Professionelles Krisen- und Kontinuitätsmanagement hat nichts mit Pessimismus oder mangelnder unternehmerischer Risikoübernahme zu tun, sondern ist Ausdruck einer überlegten Risikoplanung. In den letzten Jahren wurden viele internationale Unternehmen, darunter auch Schweizer KMU, mit einem professionellem Krisen- und Kontinuitätsmanagement aufgerüstet und die Mitarbeiter geschult, und dies lange bevor internationale Standards, wie ISO 25999 u.a., theoretische Umsetzungsansätze geschaffen haben. Herausforderung dabei ist es, die Instrumente und Systeme organisatorisch, strukturell und preislich den Bedürfnissen dieser Unternehmen anzupassen.
Krisen- und BCM-Instrument
Bestandteile eines Krisen- und BCM-Systems sind in so gut wie jedem Unternehmen vorhanden, allerdings unterschiedlich ausgeprägt. Die Beratungspraxis zeigt, dass die meisten Krisen- und BCM-Instrumente auf die operative Notfallbekämpfung ausgerichtet sind und die strategisch-taktische Krisenstabsarbeit meist wenig berücksichtigt wird. Zudem wird oft vergessen, dass die Halbwertszeit eines Krisenmanagementsystems durchaus begrenzt ist. Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, IT-, Produktions-, und Beschaffungsprozesse sowie das Umfeld ändern sich laufend.
Grundsätzlich ist ein Krisen- und BCM-Instrument dann erfolgreich, wenn ein Krisenfall adäquat und pragmatisch bewältigt werden kann; wenn die Krisenorganisation den Führungsrhythmus und die Anwendung der Checklisten und die Bewältigungsstrategien beherrscht.
Krisenmanagement ist demnach nicht eine Spezialdisziplin für den Fall der Fälle, sondern eine Daueraufgabe in jedem Unternehmen oder jeder Institution. Kriseninstrumente müssen lebendig bleiben und sollten an veränderbare Szenarien angepasst werden. Die ‚Challenge' dabei ist, dies mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen. Der Einkauf von Experten-Know-how ist unabdingbar.
Erfolgsfaktoren für die Krisenstabsübung
Grundsätzlich handelt es sich bei einer Krise um ein seltenes Ereignis, bei dem die Situation nicht mehr von der Normalorganisation des Unternehmens beherrscht werden kann. Sie zeichnet sich typischerweise durch eine hohe Eskalationsgeschwindigkeit und einen starken Mangel an Information und Zeit aus.
Eine erfolgreiche Krisenbewältigung ist dann gewährleistet, wenn Krisenszenarios gut vorbereitet und geübt werden. Es gilt in einer solchen Situation nicht unvorbereitet ‚überrollt' zu werden.
Ein Erfolgsfaktor ist das Bekenntnis der obersten Geschäftsführung, eine solche Krisenstabsübung durchführen zu wollen. Eine engagierte und disziplinierte Durchführung der Krisenstabsübung ist ein weiterer Erfolgsgarant. Das Erarbeiten von Bewältigungsstrategien soll die Existenz des Unternehmens sichern. Zu vermeiden ist bei der Planung von Krisenstabsübungen die Kollision mit Geschäftsprioritäten wie Jahresende oder Abschlussperioden. Die gründliche Analyse der Krisenstabsübung inklusive dem Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen und präventiven Risiko-Management-Maßnahmen gehört ebenfalls zu einer strukturierten Übung.
Wie aber sensibilisiert man Krisenstabsmitglieder, das Kriseninstrumentarium in die Tat umzusetzen bzw. zu leben? Krisenmanagement bedeutet eine außerordentliche Unternehmens-/Geschäftsführung im Ereignismanagement. Die Zielsetzungen sind:
- Marktanteile möglichst halten;
- Imageeinbußen mindern;
- Kernleistungen für die Kunden (interne/externe) sicherstellen;
- Ertragseinbußen infolge Prozessstörungen/-ausfällen mindern;
- Chancen zur Imagepflege durch professionelles Krisenmanagement nutzen.
Führen eines Krisenstabes
Oftmals hört man die Aussage, dass ein qualifizierter Manager ja ohnehin jederzeit in der Lage sei, richtige Entscheidungen zu treffen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass das Führen eines Krisenstabes herzlich wenig mit den Kernkompetenzen eines Managers im Allgemeinen zu tun hat. Es geht darum, unter enormen Stresssituationen den Überblick zu bewahren, die Lage richtig einzuschätzen und rasch richtige Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, zielführende Aufträge zu erteilen und zu überwachen. Und es geht um eine straffe Führung und Planung der Einsatzteams (Führungsrhythmus).
Die Beratungspraxis zeigt, dass dieses Kernstück des Krisenmanagements in der betrieblichen Praxis leider nicht ausreichend beachtet wird. Das Verhalten der Mitglieder des Krisenstabes und des Unterstützungsteams, die internen Abläufe und insbesondere die Methode zur Entscheidungsfindung werden zu wenig geübt, obwohl die Anforderungen, die sich aus der stark eskalierenden Situation ergeben, sehr hoch sind und nur wenige Mitarbeitende über qualifizierende Erfahrungen verfügen. Damit wird der gesamte Erfolg des Krisenmanagements in Frage gestellt.
Der Krisenstab wird durch die Prozesse wie Lagebeurteilung, Sofortmaßnahmen, Entschlussfassung, Auftragsanalyse, Pendenzen und Zeitplan geführt. Empfehlenswert ist der Einsatz von A2-Formularen und Übersichtsplänen, die auf der Krisenwand vom Protokollführer nachgeführt werden.
Planung von Krisenstabsübungen
Die sorgfältige Planung eines Krisendrehbuches ist entscheidend für den Erfolg. Als Grundlage sollte ein realistisches Krisenszenario dienen, das alle Stabsmitglieder auch wirklich fordert und für sie nicht abstrakt wirkt. Insofern ist die Implementierung von Erschwernissen sicher zu empfehlen.
Beispiel:
Ein Szenario wird durchgespielt, bei dem der Einsatz der Feuerwehr, der Polizei, der Rettungsdienste und der Medien trainiert wird. In diesem Fall sollte die Koordination mit den externen Interventionskräften an ein Krisenstabsmitglied delegiert werden, das für die Abstimmung der Maßnahmen zwischen Krisenstab und externen Interventionskräften zuständig ist. Somit wir die Organisation des Zusammenwirkens der unterschiedlichen Kräfte auf eine höhere Qualitätsstufe gestellt.
Dies ist zwingend notwendig, da die Polizei, die Feuerwehr oder die Rettungsdienste ihren Job machen und niemals die Geschäftsprozesse der Unternehmen sicherstellen werden.
Auch die Medien sollten vom Kommunikationsbeauftragten aktiv koordiniert werden. Ebenso wichtig ist die Aufgabe der Medienverantwortlichen, Krisenkommunikation wie Mediencommuniqué und Medienkonferenzen durchzuspielen, um im Ernstfall gewappnet zu sein, der in aller Regel dann auftritt, wenn man nicht vorbereitet ist.
Es gilt zu beachten, dass für die Planung von Krisenstabsübungen der Kenntnisstand der Krisenstabsmitglieder zu berücksichtigen ist. Die Krisenstabsübung sollte immer Erfolgsfaktoren für die Mitglieder enthalten, damit diese für weitere Übungen motiviert sind und bleiben. Abschluss der Krisenstabsübung sollte ein Bericht mit Verbesserungsvorschlägen sein.
Risk Control
Risk Control RCC GmbH, Schweiz, hat mit führenden Experten eine Stress- und Prüf-Methodik entwickelt, die eine transparente und aussagekräftige Stärken- und Schwächenanalyse mit Maßnahmenkatalog erlaubt. Mit dem Krisen- und BCM-Checkup wird ein individuelles Audit-Programm angeboten, mit dem man die Wirksamkeit des vorhandenen Krisenmanagementsystems und ihrer Kontinuitätsplanung überprüfen bzw. testen kann.
Zielgruppe
Alle Interessierten, die in der privaten Sicherheitswirtschaft ihre Zukunft sehen. Sowohl Arbeitssuchende, die sich am Markt neu bzw. umorientieren, da sie in ihrem alten Beruf nicht mehr arbeiten können, aber auch bereits in der privaten Sicherheitswirtschaft Tätige mit oder ohne Sachkundenachweis gem. § 34a Abs. 1 Satz 3 Nr. 3 und Abs. 1a Satz 2 GewO, die sich weiterqualifizieren möchten.
Weiterhin Einsatzplaner, Veranstalter, Teamleiter, Sicherheitsanalysten, Berater, alle Berufsgruppen mit direkter Arbeit am und mit dem Menschen.
Wirtschaftsbereiche u.a.
Soziale Einrichtungen
Bildungsträger
Rettungsdienste
THW - Technisches Hilfswerk
Katastrophenschutz / Bevölkerungsschutz
Medizinische Einrichtungen
Jobcenter/Arbeitsagenturen
Pflegeeinrichtungen
Finanzunternehmen
Versicherungen
Industrie
Handwerk
Gastronomie
Hotellerie
Medienvertreter
Logistik
Verkehrsunternehmen aller Art ( Fluggesellschaften , Bahn ,...)
Zugangsvoraussetzungen
- mindestens Hauptschulabschluss oder entsprechende Kenntnisse von Vorteil
- Führungszeugnis ohne Eintrag
- Mindestalter: 25 Jahre
- Berufserfahrung von Vorteil
- körperliche Eignung
- Grundkenntnisse am PC
- sehr gute deutsche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift
Unterkunft/Verpflegung
Es kann in unserem Ausbildungszentrum kostenpflichtig übernachtet werden.
Die Infrastruktur vor Ort ist sehr gut und lädt zu entspannten, störungsfreien und zielführenden Unterrichten und Trainings ein. Gesicherte Parkflächen stehen ebenfalls ausreichender Anzahl zur Verfügung.
Im Bedarfsfall kann ein Shuttleservice eingerichtet werden.
Kosten / Fördermöglichkeiten
- Förderfähigkeit des Kurses gilt es im Vorfeld zu prüfen.
- Sprechen Sie mit Ihren Arbeitgebern im Vorfeld bzgl. der Kostenübernahme.
- Auch Selbstzahler können diese Angebote nutzen.
- Arbeitsgeber können auch Gruppenausbildungen buchen und diese individuelle zusammenstellen lassen.
- Gerne helfen wir Ihnen bei Fragen zur Kostenübernahme und der Beantragung Ihres Bildungsgutscheins.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern!
Sprechen Sie mit uns und planen Ihre berufliche Zukunft.